Starkes Miteinander macht Deutsche Meisterschaft möglich

Der AC 1898 Werdau hat erneut als Ausrichter eines Großereignisses im Ringen überzeugt. Fast 80 Helfer sicherten die Titelkämpfe ab. Nur der Landestrainer war nicht ganz zufrieden.

Von Ralf Wendland

Werdau, Fraureuth - Der AC Werdau hat nach 2022 und 2023 am Wochenende zum dritten Mal eine Deutsche Meisterschaft im Ringen in der Glowatzkyhalle in Fraureuth ausgetragen. Diesmal für die U 17 im Freistil. Aus den eigenen Reihen waren keine Sportler am Start. Die starteten in Reilingen, wo die Deutsche Meisterschaft im klassischen Stil über die Matten ging. Groß war dort die Freude bei John Kromm, der in der Gewichtsklasse bis 42 Kilogramm den Vizemeistertitel erkämpfte. Dominik Gasser ist in seiner Gewichtsklasse Fünfter geworden und Maximilian Fleck verletzungsbedingt vorzeitig ausgeschieden.

Bei den Titelkämpfen in Fraureuth wurden 155 Teilnehmer gezählt. Sieben davon kamen aus Sachsen. Von denen hat Lukas Bittel das beste Ergebnis erkämpft. Dennoch war der 16-jährige, der aus Bamberg stammt und für den FC Erzgebirge Aue ringt, enttäuscht. Er ist knapp am Podest vorbeigeschrammt und musste sich mit Rang 4 in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm zufriedengeben. In der Vergangenheit hat Bittel schon einmal Silber und zweimal Bronze geholt. „Das Wochenende jetzt schätze ich für mich persönlich als schlecht ein. Von fünf Kämpfen habe ich drei gewonnen und den Finaleinzug verpasst.“ Der junge Sportler besucht die Sportschule in Leipzig und trainiert dort unter Landestrainer Zsombor Gulyas. „Die Organisation war wirklich top seitens des AC Werdau. Von der sportlichen Seite hatte ich mir etwas mehr erhofft. Nachdem ich die Auslosung gesehen hatte, war mein Ziel zwei Medaillen und zwei Platzierungen. Am Ende sind es nur zwei Platzierungen geworden. Das ist schon ein bisschen enttäuschend“, sagte Zsombor Gulyas.

Christian Schneider, Vereinsmanager beim AC Werdau, sagt: „Es ist immer eine große Herausforderung, eine Deutsche Meisterschaft zu planen. Da steckt wahnsinnig viel Arbeit drin.“ Das Ganze sei nicht in zwei Wochen erledigt, sondern hat den Verein schon seit dem Vorjahr beschäftigt. Am Ende gingen viele Hundert Stunden für die Vorbereitung drauf, die sich aber gelohnt haben. „Wir haben von überall Lob bekommen. Da können wir nur ein ganz großes Lob an unser Team weitergeben. Da sind ja 60, 80 Leute mit dran beteiligt. Alles ehrenamtlich. Das spricht für unseren Verein und das ist eben das Tolle.“ Mit Blick auf die Meisterschaft sagte Schneider: „Es war ein richtig schönes Miteinander“. Der Dank gilt den Sportlern, die aus ganz Deutschland kamen, sowie den Landespräsidenten, Trainern, Kampfrichtern und Unterstützern. Die 17-jährige Kimberly Seifert vom AC Werdau ist selbst Ringerin und hat bei der Meisterschaft mitgeholfen. Sie sagt: „Für mich ist es eine Ehre, die Pokale für die Siegerehrung aufstellen zu dürfen. Das ist ein Stück weit auch motivierend und ich freue mich jetzt auf meine eigene Deutsche Meisterschaft in zwei Wochen, wo ich hoffentlich auf dem Treppchen stehen werde.“ (wend)